A- | A | A+

Presse-Akkreditierung


Journalisten, die am IPPNW-Kleinwaffenkongress oder an der Choraktion vor den Toren von Heckler & Koch teilnehmen wollen, können sich hier akkreditieren.

Kooperationspartner



Der Kongress wird unterstützt und gefördert durch:
amnesty international und das amnesty-Aktionsnetz Heilberufe, Brot für die Welt und Misereor

Frieden und Freiheit lassen sich nicht mit Waffen erzwingen

IPPNW-Kleinwaffenkongress „Zielscheibe Mensch“

Dr. Walter Odhiambo aus Kenia verdeutlichte an Hand konkreter Patientengeschichten aus seiner Klinik in Nairobi die medizinischen, sozialen, psychologischen und nicht zuletzt auch finanziellen Kosten einer einzigen Kugel für die Opfer, deren Familien und das Gesundheitswesen. Der Wissenschaftler, Autor und Aktivist Andrew Feinstein wies auf die fließenden Grenzen zwischen legalem und illegalem Waffenhandel hin.So sei ihm in den letzten 13 Jahren Tätigkeit als Waffenexperte nicht ein einziger Waffendeal untergekommen, der kein Element der Illegalität beinhaltet habe: „Korruption, die Zahlung von Schmiergeldern oder die Beteiligung krimineller Zwischenhändler sind notwendige Komponenten jedes Rüstungsexports“.

Am Samstag, den 1. Juni werden die TeilnehmerInnen des Kongresses gemeinsam mit dem baden-württembergischen Chornetzwerk zum größten deutschen Kleinwaffenproduzenten, Heckler & Koch, in Oberndorf ziehen. Hier, vor den Toren von „Europas tödlichstem Unternehmen“ (Jürgen Grässlin, Schwarzbuch Waffenhandel), werden sie mit einem Konzert ihr Entsetzen äußern über das, was mit den in Oberndorf produzierten Waffen passiert. Gleichzeitig lernen sie den Ort kennen, an dem die Leidensgeschichte ihrer Patienten seinen Anfang nimmt. „Wenn in meine Ambulanz junge Patienten mit Schussverletzungen eingeliefert werden, geht es mir darum, die Blutung zu stillen und eine Behinderung oder den Tod zu verhindern. Jede Kugel erzählt eine Geschichte,“ so der Arzt Homsuk Swomen aus Nigeria.

Heckler & Koch, die auf unsere Einladung zum Kongress nicht reagiert haben, behaupten in ihrer heutigen Stellungnahme, sie würden jedes Opfer von kriegerischer Auseinandersetzung bedauern. Dabei sterben, laut dem kürzlich erschienenen Schwarzbuch Waffenhandel täglich 114 Menschen durch Waffen aus ihrer Produktion. Auch der Behauptung Heckler & Kochs, ihr Unternehmen würde sich für eine friedliche Welt, für „zivile Sicherheit, Freiheit und den Grundrechten wie der Meinungsfreiheit einsetzen“ widersprechen wir entschieden. Frieden und Freiheit lassen sich nicht durch Waffengewalt erzwingen. Sie sind nicht möglich in Ländern, in denen die massive Einfuhr von tödlichen Waffen politische Strukturen korrumpiert und untergräbt. Heckler & Koch liefern nachweislich in Länder, die mit ihren Waffen Menschenrechtsverletzungen begehen und die Ausübung demokratischer Rechte verhindern. Ein besonders eklatantes Beispiel dafür ist die Vergabe der Lizenz des Heckler & Koch Sturmgewehres G36 an das autoritäre Regime Saudi-Arabiens, das diese Gewehre sogar international zum Verkauf anbietet, so dass die Waffen sich wie eine Seuche verbreiten können.

„Deutschland trägt als drittgrößter Waffenexporteur der Welt auf verheerende Art und Weise zu dieser Epidemie von Kleinwaffen bei. Wir müssen das Schweigen über die gesundheitlichen und sozialen Folgen des Kleinwaffenhandels beenden und uns unserer Verantwortung für das Leid der Opfer bewusst werden“, so Dr. Helmut Lohrer, Vorstandsmitglied der deutschen IPPNW und Kongresspräsident.

Kontakt: Angelika Wilmen, Pressesprecherin, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges /Ärzte in sozialer Verantwortung, Körtestr. 10, 10967 Berlin, E-Mail: wilmen@ippnw.de, www.ippnw.de, Mobil 0162 205 79 43

back

TwitterUpdates zum Kongress auf Twitter unter dem Hashtag #zielscheibemensch & #humantarget.

Biketour

Protestkonzert

10 Fragen und 10 Antworten zu Kleinwaffen

Kleinwaffen, wie sie in Oberndorf produziert werden, sind als Massenvernichtungswaffen des 21.Jahrhunderts in Verruf geraten. Die Anzahl der getöteten Menschen ist im Vergleich zu anderen Waffen exorbitant. In der Bevölkerung halten sich aber hartnäckig Argumente für deren Produktion. Die wichtigsten Argumente haben wir gesammelt und sollen entkräftet werden. mehr